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CRONNECT MAGAZIN · 01/2016
ist ihnen sehr bewusst,
dass sie primär in die
Technologie sowie in die
Neuordnung der Unterneh-
mensorganisation
und
selbstverständlich
auch
in das dafür notwendige
Personal gezielt investie-
ren müssen. Denn die Ve-
rantwortlichen in den Un-
ternehmen haben erkannt,
dass ihre Mitarbeiter dem
Fortschritt der Technik und
der Unternehmensorgani-
sation nicht folgen können.
Dem kann hinzugefügt
werden, dass die Mitarbe-
iter in den meisten Fällen
sogar noch weiter hinter-
her hinken, als es die un-
tersuchten Unternehmen
denken. Der Grund hierfür
liegt in der Vergangenheit.
Die Unternehmen investie-
ren in den letzten Jahren
zu wenig in die Fortbildung
ihrer Mitarbeiter. Daher
wird für die Entwicklung
eines kroatischen Modells
für innovative intelligente
Unternehmen vorgeschla-
gen, dass ein Schwerpunkt
auf die Entwicklung und
Weiterbildung der Mitar-
beiter gelegt wird. Gezielt
können, sondern aufwen-
dig damit beschäftigt sind,
alle Aktivitäten innerh-
alb des Unternehmens
durchzuführen.
Doch obwohl Kroatien der-
zeit nicht zu den fortschrit-
tlichsten Ländern zählen
mag, so liegt dochweiterhin
ein großes Plus darin, dass
Kroatien weiterhin über
eine überdurchschnittlich
hohe Anzahl an qualifizier-
ten und relativ günstigen
Arbeitskräften verfügt, was
einen sehr erheblichen
Kostenfaktor bei der Um-
strukturierung und strat-
egischen Ausrichtung hin
zur Industrie 4.0 ausmacht.
Zudem kann Kroatien als
Mitglied der EU seit 2014
auf verschiedene Fonds zu-
greifen, um gerade den not-
wendigen nächsten Schritt
der Industrialisierung fi-
nanziell zu befördern. In-
soweit ist die Ausgangslage
grundsätzlich als positiv
zu bewerten. Zudem ha-
ben die im INSENT-Projekt
analysierten Unternehmen
durchweg eine relativ gute
Vision für den Fortschritt
ihres Unternehmens. Es
soll hierbei auf das leb-
enslange Lernen sowie auf
die Beteiligung der Arbeit-
nehmer an Innovationsak-
tivitäten der Unternehmen
gesetzt werden.
Neue Strategie für Kroatien
umsetzen!
Natürlich bestätigen auch
in Kroatien Ausnahmen
die Regel, allerdings soll-
ten
die
maßgeblichen
Entscheidungsträger
in
Politik und Wirtschaft
nicht vor dem Hintergr-
und einiger Sonderfälle
den Blick vom Gesamtbild
abwenden.
Jeder Hersteller weltweit
hat seine eigenen einzigar-
tigen Produktionssysteme.
Sie lassen sich beispiel-
haft bei großen, weltweit
führenden Industrie-Un-
ternehmen wie z.B. Daim-
ler, Hyundai, Bosch, Apple
etc. beobachten. Übergreif-
end hierzu haben die
führenden Industrieländer
quasi als Überbau ihr ei-
genes Modell des zukün-
ftigen Unternehmens en-
twickelt. In Deutschland
ist es die Industrie 4.0. Das
Modell enthält eine konk-
rete Vision sowie Strategie
zum Erreichen ebendies-
er Vision, die wiederum
ausgerichtet ist an den
Werten, der Kultur und der
Tradition des jeweiligen
Landes. Unter Berücksich-
tigung des oben gesagten
folgt daraus, dass das deut-
sche Modell der Industrie
4.0 nicht unmittelbar auf
die kroatische Industrie
übertragen werden kann.
Vielmehr bedarf es hier
eines eigenen kroatischen
Modells.
Angesichts dieser Um-
stände hat die Republik
Kroatien 2014 unter der
alten sozial-liberalen Re-
gierungskoalition zwar zu-
nächst ein eigenes Modell
entwickelt und im Parla-
ment die „Industrielle Strat-
egie der Republik Kroatien
2014-2020“
beschlossen,
sie hat aber seitdem nicht
zielgereichtet zu deren
Durchführung angesetzt.
Mittlerweile ist es zu einem
Regierungswechsel
ge-
kommen. Unabhängig von
der politischen Frage, ob die
Strategie der Vorgängerre-
gierung unverändert über-
nommen wird, so muss
jedenfalls im Mittelpunkt
der dringenden politischen
Entscheidungen die zügige
und effektive Umsetzung
einer (ggf. neuen) Strate-
gie stehen, die vor allem
die Bereitschaft von kro-
atischen
Industrieun-
ternehmen zur Mitwirkung
am kroatischen Modell
erhöht. Gleichzeitig gilt es
für potentielle Investoren
hervorzuheben, dass sie
in Kroatien nicht nur ein
großes Potential an Mitar-
beitern vorfinden, sondern
bei der Durchführung ihrer
Investitionen auch mit ein-
er umfangreichen staatli-
chen Unterstützung rech-
nen können.
Nur so kann der nächste
Schritt der industriellen
Revolution auch in Kroat-
ien ankommen.
Quelle:
www.insent.fesb.unist.hrDie Unternehmen investieren in
den letzten Jahren zu wenig in die
Fortbildung ihrer Mitarbeiter.
Kroatien verfügt
über ein
überdurchschnittlich hohe
Anzahl an qualifizierten und
relativ günstigen
Arbeitskräften!
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