CRONNECT MAGAZIN · 04/2016
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Hessens Finanzminister dankte dem Verans-
talter, der Kroatischen Wirtschaftsvereinigung
(KWVD), für die Ausrichtung des Wirtschafts-
tages: „Auf vielfältigen Ebenen gibt es über die
Jahre gewachsene Verbindungen und einen
regen Austausch zwischen Bosnien und Her-
zegowina und Hessen. Ich wünsche mir, dass
dies so bleibt und dass jedes neue Zusam-
mentreffen zwischen den Menschen unser-
er Länder neue Ideen und Impulse freisetzt,
von denen beide Seiten profitieren können.“
Dr. Schäfer betonte in diesem Zusammenhang,
dass die Hessische Landesregierung immer wie-
der ihre Solidarität und Unterstützung gezeigt
habe, wenn in dem jungen Staat Bosnien und
Herzegowina Hilfe von Nöten war: „Ich erinne-
re beispielsweise an die Entsendung von hes-
sischen Finanzbeamten, um die Steuerverwal-
tung nach dem Krieg mit aufzubauen und ich
erinnere an den Sommer 2014, als der Hessische
Katastrophenschutz mit dem Technischen
Hilfswerk einen großangelegten Hilfstransport
nach Bosnien brachte, um die schweren Folgen
von extremen Überschwemmungen zu mindern.“
Bosnien und Herzegowina bietet interessanten
Markt für Produkte „Made in Hessen“
„An einem Wirtschaftstag wie diesem reden wir
selbstverständlich auch über ökonomische Stan-
dortfaktoren. Etwa über die Tatsache, dass das
Marktpotential für deutsche und damit auch hes-
sische Unternehmen in Bosnien und Herzegow-
ina in den Bereichen Maschinenbau und Elek-
troindustrie interessante Möglichkeiten aufzeigt.
Zwei Sparten in denen ‚Made in Hessen‘ eine
Menge zu bieten hat. Mir ist es heute aber genauso
wichtig, Sie weiter zu ermutigen an einer Vision
für Wohlstand und Frieden und damit Stabilität
für Ihr Land zu arbeiten“, so Dr. Thomas Schäfer
an Staatspräsident Dr. Čović gerichtet.
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Die wirtschaftlichen Beziehungen
zwischen Bosnien und Herzegowina sowie
Deutschland sind mittlerweile sehr intensiv.
Zentrales Ziel der Außenpolitik von Bosnien und
Herzegowina ist eine rasche Mitgliedschaft in der
Europäischen Union. Zum 01. Juni 2015 ist ein Sta-
bilisierungs- und Assoziierungsabkommen (SAA)
mit der EU in Kraft getreten, das als wichtige Vor-
stufe eines EU-Beitritts gilt. Anfang des Jahres
hatte die Regierung in Sarajewo einen Antrag auf
Beitrittsverhandlungen mit der EU gestellt. „Auch
ich bin der Auffassung, dass eine EU-Beitrittsper-
spektive für Bosnien und Herzegowina wichtig
ist, um weitere, dringend notwendige Reformen
voranzubringen“, erklärte der Finanzminister.
So halte etwa die hohe Korruption ausländische
Großunternehmen von wichtigen Investitionen
in Bosnien und Herzegowina ab. „Wohlstand und
Frieden durch Wandel – und Wandel durch An-
näherung an die EU. In diesem Vorhaben unter-